Foto von Black-Lives-Matter-Bewegung 2020
© SITU Research, 2023
SITU Research produzierte eine Reihe von Videoanalysen und Karten für die Sammelklage Sow, et al. v. City of New York, et al., die das Fehlverhalten des New York Police Department (NYPD) während diversen Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung 2020 dokumentieren. Die Verstöße gegen eine Vielzahl von konstitutionellen Rechten wie Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden auf Video festgehalten; Handyaufnahmen von Demonstrant:innen,
Körperkameras von Polizeibeamten/-innen, Luftüberwachungsbilder und CCTV-Aufzeichnungen dienten der Recherche als Basis.
Foto von Black-Lives-Matter-Bewegung 2020
© SITU Research, 2023
SITU Research produzierte eine Reihe von Videoanalysen und Karten für die Sammelklage Sow, et al. v. City of New York, et al., die das Fehlverhalten des New York Police Department (NYPD) während diversen Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung 2020 dokumentieren. Die Verstöße gegen eine Vielzahl von konstitutionellen Rechten wie Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden auf Video festgehalten; Handyaufnahmen von Demonstrant:innen,
Körperkameras von Polizeibeamten/-innen, Luftüberwachungsbilder und CCTV-Aufzeichnungen dienten der Recherche als Basis.
ehemaliger Gefangener der Internierungslager in Xinjiang, China
© Ekaterina Anchevskaya, 2020
Das Bild von Baqytali Nur ist Teil einer Fotoserie von ehemaligen Gefangenen der Internierungslager in Xinjiang, China, und wurde im Januar 2020 in Almaty, Kasachstan, aufgenommen. Es wird zusammen mit der Untersuchung von Alison Killing, Megha Rajagopalan und Christo Buschek für BuzzFeed News über das Netzwerk von Gefangenenlagern in Xinjiang ausgestellt.
Theater von Mariupol
© The Center for Spatial Technologies (CST), 2022
Zehn AugenzeugInnen des russischen Luftangriffs auf das Theater von Mariupol am 16. März 2022 nahmen an Befragungen teil, bei denen die von der Partnerorganisation des CST, Forensic Architecture, entwickelte Technik der „situierten Zeugenaussage“ zum Einsatz kam. Bei dieser Technik werden 3D-Modelle von Schauplätzen traumatischer Ereignisse erstellt und verwendet, um ZeugInnenbefragungen und Aussagenerfassungen zu unterstützen.
The Center for Spatial Technologies
© The Center for Spatial Technologies (CST), 2022
Zehn AugenzeugInnen des russischen Luftangriffs auf das Theater von Mariupol am 16. März 2022 nahmen an Befragungen teil, bei denen die von der Partnerorganisation des CST, Forensic Architecture, entwickelte Technik der „situierten Zeugenaussage“ zum Einsatz kam. Bei dieser Technik werden 3D-Modelle von Schauplätzen traumatischer Ereignisse erstellt und verwendet, um ZeugInnenbefragungen und Aussagenerfassungen zu unterstützen.
dreidimensionales Umgebungsmodell des Luftwaffenstützpunkts Pie de la Cuesta in Guerrero
© SITU Research, 2024
Ein dreidimensionales Umgebungsmodell des Luftwaffenstützpunkts Pie de la Cuesta in Guerrero, Mexiko, wurde aus Archivmaterial, freigegebenen hochauflösenden Spionagesatellitenbildern und Erkenntnissen einer militärischen Untersuchung der mutmaßlichen Regierungsverbrechen während des „Schmutzigen Krieges“ (1960er–1980er Jahre) erstellt. SITU Research und die mexikanische Menschenrechtsorganisation Centro Prodh analysierten und rekonstruierten daran die sogenannten Todesflüge.

VISUAL INVESTIGATIONSEröffnung: 9. Oktober 2024, 19 Uhr | Laufzeit: 10. Oktober 2024 – 9. Februar 2025

zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz

Menschenrechtsverletzungen sind im öffentlichen Diskurs so präsent wie nie zuvor. Das hängt nicht zuletzt mit der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Bildquellen zusammen: Smartphones, Satelliten, Überwachungs- und Polizeikameras produzieren gigantische Mengen an Material, das gewalttätige und repressive Vorfälle sowie andauernde Rechtsverstöße festhält. Nachrichtenredaktionen, Staatsanwaltschaften und große Menschenrechtsorganisationen sind zunehmend mit der Verarbeitung und Kontextualisierung solcher Datenströme herausgefordert, sowohl im Rahmen aktueller Ereignisse als auch bei längerfristigen Berichterstattungen und Rechtsverfahren. Um eine umfassende Darstellung kontroverser Sachverhalte zu gewährleisten, hat sich die Visual Investigation als neue Disziplin etabliert. Sie nutzt dazu eine Reihe von Werkzeugen, um Video- und Bildinhalte mit Menschen, Orten und Geschehnissen zu verknüpfen. Interdisziplinäre Teams bestehend aus Architekt:innen, Filmemacher:innen, Informatiker:innen und weiteren Expertisen arbeiten mit einer Vielzahl von Methoden und Werkzeugen, um Verbrechen zeitlich und räumlich zu untersuchen: von Raumanalyse und 3D-Modellierung bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Ziel ist eine sachliche, transparente, wertfreie und möglichst unabhängige Sichtbarmachung und Darstellung von Fakten und Zusammenhängen. Vor dem Hintergrund umstrittener Ereignisse und gezielter Fehlinformation in einer schnelllebigen (Medien-)Welt hat sich auch die Visual Investigation als Disziplin rasant entwickelt – eine Tatsache, die gleichermaßen Chancen und Herausforderungen bietet.

Das Architekturmuseum der TUM widmet sich mit der Ausstellung dem noch jungen Tätigkeitsfeld der Visual Investigation und zeigt anhand von sieben Fallbeispielen, welche Rolle die Architektur zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz einnimmt, um für Recht und Verantwortlichkeit einzustehen. Gezeigt werden unter anderem Untersuchungen zu Internierungslagern in der chinesischen Region Xinjiang, Polizeigewalt in den USA, zur Tötung des kolumbianischen Journalisten Abelardo Liz, Russlands Angriff auf das Theater in Mariupol, Geofernerkundung und Landenteignungen im Westjordanland, zu brutalen politischen Kampagnen während Mexikos „Schmutzigem Krieg“, sowie zu den Folgen der Klimakatastrophe für pazifische Inselstaaten.

Kooperationspartner:innen: Alison Killing, London; Bellingcat, Amsterdam; The Center for Spatial Technologies (CST), Kyjiw und Berlin, und SITU Research, New York City

Kurator:innen: Lisa Luksch, Andres Lepik
Ausstellungsdesign: CPWH, München
Grafikdesign: PARAT.cc, München

Außenfassade A.M.
Foto: Alexander Fthenakis
Eingangsbereich Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis
Ausstellungsraum 1 Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis
Frau in Ausstellung Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis
Ausstellungsraum 2 Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis
Frau in Ausstellung Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis
Ausstellungsraum 3 Visual Investigations
Foto: Alexander Fthenakis

Publikation

Visual Investigations. Zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz

Ein Lesebuch, herausgegeben von Lisa Luksch und Andres Lepik

Zum Katalog

Vernissage

Eröffnungsreden ...

Führungen im Kontext der Ausstellung:

Veranstaltungen im Kontext mit der Ausstellung: