Sicily, Gibellina, Sistema delle piazze © Baby Cucciola, 2012

Lunch Lecture Series Part I: Gabriella Cianciolo11. Dezember 2019, 13 Uhr

SYNTHETISCHE MODERNE
Seed Funding Research
Disasters and Disjunctions: Lessons from Belice

Als 1968 das Belice-Tal in Sizilien durch ein Erdbeben zerstört wurde, waren die architektonischen Reaktionen sehr unterschiedlich. Einige Städte wurden versetzt, andere wiederaufgebaut, wieder andere in Ruinen zurückgelassen. Auch wenn die Stadt Gibellina Nuova – ein Freilichtmuseum, das von renommierten Architekten, Künstlern und Stadtplanern entworfen wurde – ein bahnbrechendes Experiment war, war das Vorhaben am Ende doch ein Misserfolg: Was wir heute sehen, sind neue Geisterstädte mit unfertigen Gebäuden, überdimensionaler Infrastruktur und leeren Flächen.
Der Belice-Fall mag als Warnung vor dramatischen Brüchen in der postkatastrophalen Regeneration dienen - zwischen visionären Plänen und dem, was tatsächlich erreicht wurde, den Überresten der Vergangenheit und den Architekturunternehmen der Moderne, Top-Down und Bottom-Up Initiativen. Es ist aber auch ein Beispiel dafür, wie Forschungsstrategien und neue digitale Prozesse genutzt werden können, um vergleichbare Brüche in anderen Fällen der Rekonstruktion von architektonischem Erbe zu vermeiden.

Professur Neuere Baudenkmalpflege
Architekturmuseum der TUM

Ort | Raum 0340, Hauptgebäude TUM