Show & Tell
Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung
Das Architekturmuseum der TU München gehört zu den größten Spezialsammlungen für Architektur in Europa. Die Ausstellung »Show and Tell – Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung« nimmt das Archiv und seine verschiedenen Materialien zum Thema, deren Bedeutung nicht zuletzt darin besteht, dass jedes der hier aufbewahrten Objekte eine unmittelbar eingeschriebene Geschichte besitzt, die immer wieder erzählt und erforscht werden muss. Diese Geschichtshaltigkeit der Sammlung wird anhand von über vierzig prägnanten Beispielen dargestellt. Planmaterialien, Handskizzen, Modelle, Briefe, Tagebücher, Vorlesungsmanuskripte oder Gipsreliefs – jedes Objekt der Architektursammlung verweist auf einen Prozess, der sich auf Architektur richtet, erzählt aber auch seine eigene Geschichte. Die Objekte und ihre Geschichten sollen die Neugierde auf diese einmalige Sammlung wecken: Sich auf die Suche machen, den Spuren der Geschichte zu folgen, an entlegenen Stellen neue Quellen aufzustöbern, sie zu interpretieren und ihnen Erklärungen für vergangenes Geschehen abzuringen – das alles macht die Faszination eines Archivs aus. Jede museale Sammlung muss kontinuierlich erweitert und unter immer neuen Gesichtspunkten aktiviert werden, um ein lebendiger Ort für Forschung, Lehre und Präsentationen und Debatten zu sein. Daher wurden für »SHOW AND TELL« zeitgenössische Architekten wie etwa JOHNSTONMARKLEE, Grafton, HHF, Jürgen Mayer H., David Chipperfield, Toyo Ito, SADAR VUGA und viele andere eingeladen, sich mit einem persönlichen Beitrag an der Ausstellung zu beteiligen. Diese innovativen Positionen, die als Schenkungen gegeben wurden, weisen auf die hohe Wertschätzung des Architekturmuseums durch die Architekten selbst und stellen eine erste Grundlage für die Erweiterung und den Ausbau der Sammlung für die Zukunft dar. In direktem Zusammenhang zur Ausstellung startet das Architekturmuseum ein Projekt, das der Sammlung künftig neue Quellen des Wissens erschließen soll. In vielen geschichtswissenschaftlichen Bereichen stellt die Dokumentation von Erlebtem und Erzähltem, die »oral history«, durch filmische Aufzeichnungen einen Bestandteil der Überlieferung dar. In der Ausstellung werden die ersten Aufnahmen von Zeitzeugenberichten von bedeutenden Architekten und Stadtplanern gezeigt. Die Ausstellung ist damit sowohl ein Blick hinter die Kulissen als auch ein Ausblick mit dem Ziel, aus dem Dialog der historischen und zeitgenössischen Materialien Anregungen über die Frage nach Position, Ausrichtung und Perspektiven des Sammelns zu geben.
Kuratoren | Hilde Strobl mit Klaus Altenbuchner, Hanna Böhm und Markus Lanz
Ausstellungsgestaltung | Reem Almannai, Markus Sowa mit Lisa Bucher
Grafische Gestaltung | Hannes Aechter
Ausstellungsförderung | PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V., Baywobau