ZOOM!
Architektur und Stadt im Bild
Die Architektur der Gegenwart steht hinsichtlich ihrer Aufgabenfelder in einem radikalen Wandel und Architekturfotografie spielt als Medium der Vermittlung und Präsentation zwischen Architekten, Auftraggebern sowie einer breiten Öffentlichkeit eine zentrale Rolle. Angesichts der fortschreitenden globalen Urbanisierung, den wachsenden Problemen durch Migration und sozialer Ungleichheit wenden sich auch immer mehr Fotografen den Realitäten zu, die daraus für die Wohn-, Arbeits- und Lebenswelten der Menschheit resultieren.
Die Ausstellung „Zoom!“ zeigt Fotografien und Videoarbeiten von achtzehn internationalen Fotografen der Gegenwart, die sich Jenseits einer auf Repräsentation von Architektur zielenden Fotografie auf die Darstellung von Spuren der gegenseitigen Wechselbeziehung von Gesellschaft und Architektur konzentrieren. Sie liefern wichtige Informationen darüber, wie die Bauten funktionieren, wenn die Baufirmen das Gelände verlassen haben, oder wie sich Stadt- und Dorfstrukturen durch die Bewohner und deren soziale und kulturelle Prägung oder wirtschaftliche Faktoren verändern.
Im Nebeneinander der Aufnahmen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten – von Italien bis Nigeria und China – werden Brüche und Gemeinsamkeiten sichtbar. Fotografie kann Prozesse und Strömungen festhalten, dokumentieren und kommentieren und gewinnt dadurch eine aktive Rolle in der Rezeption von Architektur – und damit auch Einfluss auf das Selbstverständnis der Disziplin. Ziel und Aufgabe der Ausstellung ist es, zu zeigen, dass auch die zeitgenössische Architekturfotografie „so bedeutend ist wie nie zuvor“ (in Anlehnung an Michael Fried) – wenn sie denn ihre Relevanz in wandelnden gesellschaftlichen Bedingungen aktiv wahrnimmt.
Gezeigt werden Fotografien und Videoarbeiten von Iwan Baan, Roman Bezjak, Peter Bialobrzeski, Lard Buurman, Stefan Canham und Rufina Wu, Nuno Cera, Livia Corona, Nicoló Degiorgis, Jörg Koopmann, Eva Leitolf, Myrzik und Jarisch, Stefan Olàh, Julian Röder, Simona Rota, Andreas Seibert, Wolfgang Tillmans, Fabian Vogl und Tobias Zielony.
Kuratorin | Hilde Strobl
Ausstellungsgestaltung | Hanne Rung
Ausstellungsförderung | PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e. V.